Anschauung

Meine ganz persönliche Anschauung

Mit 14 Jahren habe ich das Tagebuch der Anne Frank gelesen und ab diesem Erlebnis habe ich mich, mit dem Holocaust bzw. mit Systemen, die Menschenrechte verletzen, beschäftigt.
Ich machte die Generation die davon wusste und weggeschaut hatte verantwortlich.
Ich war beschämt, betroffen.

Ich interessierte mich weiter für Verfolgung, Missachtung der Menschenrechte und der Menschenwürde. Allerdings lebte damals der Gedanke in mir, dass das niemals mehr geschehen darf/wird.

Ich fühlte mich mitverantwortlich.

Ich heiratete und wir bekamen zwei Söhne. Ehrlich gesagt, es war eine wunderbare Zeit und ich hatte meine Verantwortung etwas vergessen.

Durch eine persönliche Lebenssituation begegnete ich der Anthroposophie, der Weisheitslehre vom Menschen. Ich erkannte, dass der Mensch verschiedene Systeme zu seiner Existenz in sich trägt. Atmung, Stoffwechsel etc. Das der Einzelmensch mit Systemen wie z.B. Familie und gesellschaftliches Umfeld leben muss. Natürlich besteht der Mensch nicht nur aus dem vorgenannten.
Das, was uns Menschen würdig macht ist die Einmaligkeit, die einmalige Persönlichkeit. Der Mensch, das/ein Wunder der Natur.

Der Gedanke, dass Systeme dem Menschen naheliegend sind, lies mich dann zu der Frage kommen sind es Systeme, die den Menschen abhängig machen können? Ich denke ganz harmlos zum Beispiel an Mode, Vereine, Parteien, an Manipulationen durch die Mediale Welt, auch an Religionen usw. usw.

So fragte ich mich weiter, wie kommt der Mensch zu seinen Werten, seinen Impulsen?

„ICH WILL WIRKEN IN DIESER ZEIT“ sagte Käthe Kollwitz zu einer Zeit der Weltkriege, der Not im inneren und äußeren der Menschen. Einsamkeit, Ohnmacht, Sich-Verloren-Fühlen beherrschte damals wie heute eine Mehrheit der Menschen.

Mein Wunsch für unsere Jetztzeit ist es, dass wir umdenken lernen. Dass wir Systeme, die uns manipulieren wollen, erkennen lernen. Mutig gegen den Strom schwimmen, das systemische Urteil, bzw. Vorurteil beachten lernen und sich frei entscheiden können.

Ich stehe mittendrin und kann fast nichts tun gegen;

  • die Verletzung der Menschenwürde, der Menschenrechte, wo auch immer
  • die Belastung der Erde durch die Explosion der materialistischen Weltanschauung
  • durch unberechenbare, politisch-gesellschaftliche Situationen verbunden mit der Geschwindigkeit der medialen Möglichkeiten, des Narzissmus der neuen Welt.

Ja, ich frage mich täglich was kann ich denken, können wir denken, um in die Zukunft positiv zu wirken?

Wir können auf den Umgang untereinander, miteinander achten, besonders aber auf die Verantwortung schauen, die wir in der Begegnung mit Kindern haben.

Sehr früh lernt ein Kind ACHTUNG,  EHRFURCHT, LIEBE

Bekommt es diese hohen Werte des Menschseins in seiner frühen Kindheit nicht geschenkt, so kann es diese auch nicht weitergeben.

Kinder mit Achtung und Ehrfurcht erziehen und sie in Liebe in ihre Zukunft entlassen, im Vertrauen auf das was sie bekommen haben, von uns. Das ist Kultur in der Erziehung.

Es ist eine große Aufgabe zu erkennen, welch waches Bewusstsein es braucht eine gesellschaftlich tragfähige Kultur zu schaffen.

Kultur ist in jedem Fall der Schlüssel für ein würdiges Zusammenleben.

Empfindungen von Mitgefühl für den Menschen, für Menschengruppen, für die Menschheit müssen gepflegt und gemeinsam gelebt werden.

Nicht wegschauen, sich schuldig fühlen oder auch nicht, ist gefragt, nein, hinschauen, gerne, positiv da sein, neue Gemeinschaften gründen die sich stärken und tragen im Sinne von freiem Denken, ohne Systeme, ohne Vorurteile.

Mit meinen Bildern zeige ich eine ZWISCHENWELT.

Nicht hier und vielleicht nicht dort. Etwas zwischen uns, um uns, mit uns.

Wir sind individuelle Menschen. Wir können fühlen, denken und wollen.

Alles um uns lebt, von uns und mit uns. Wenn wir uns auf den Weg machen dies mit Achtsamkeit zu erleben, werden wir Neues entdecken für uns und unsere Mitwelt.

Mit meiner Kunst versuche ich den Betrachter in diese Zwischenwelt zu führen.

Zum nicht Verstehen aber vielleicht auch zum Fragen, zum Hinterfragen. Ein Weg?

Mein Gedanke von damals lebt heute in mir mit der Ergänzung.

„Es darf niemals wieder passieren, es passiert täglich und ich weiß davon und …………“